Dr.-Ing. Rudolf Gabel
1907 - 1991
Im Jahr 1954 wurde Rudolf Gabel als bekannter Architekt in den Rotary Club Heilbronn aufgenommen. Als Präsident leitete er im Jahr 1964/65 den Club, wobei er sich besonders um den Ausbau der Kontaktverhältnisse zu den Partnerclubs in der Schweiz und in Frankreich bemühte.
Rudolf Gabel war ein echter Schwabe. Aufgewachsen im Remstal besuchte er nach einer Zimmermannslehre das Realgymnasium in Schwäbisch Gmünd, wo er auch seine geliebte Frau kennenlernte. Nach dem Abitur studierte er Architektur an der Technischen Hochschule Stuttgart. Wegen seiner glänzenden Diplomprüfung holte ihn Professor Bonatz als Assistenten an seinen Lehrstuhl. Dort promovierte er über das Thema „Die Romanischen Kirchtürme Württembergs". Im Jahr 1935 wurde er als Regierungsbaumeister als Leiter an das Stadtplanungs- und Baurechtsamt der Stadt Heilbronn berufen. Zu seinen Planungen zählt u.a. der Pfühlpark im Osten der Stadt. Die erfolgreiche Arbeit wurde durch den Beginn des Krieges unterbrochen, in dem er sechs Jahre lang im Westen eingesetzt war. Nach der Rückkehr in das zerstörte Heilbronn arbeitete Rudolf Gabel als freier Architekt tatkräftig am Aufbau der Stadt. Er hat viele bedeutende Bauten geplant und gebaut, wie Wartbergkirche, Rathauserweiterung, AOK Heilbronn. Auch im Kreis Heilbronn zeugen viele Bauwerke von seinem Können. In den Gemeinden der Umgebung wurde sein Rat als Planer bei der Erschließung neuer Lebensräume sehr geschätzt.
Rudolf Gabel war ein liebenswerter Mensch und ein begabter Künstler. Nach dem Abschied von seinem geliebten Architektenberuf hat er seine künstlerischen Fähigkeiten weiter entwickelt und in schöpferischer Arbeit Erfüllung gefunden. Mit Zeichenstift und Pinsel erfaßte er auf ausgedehnten Wanderungen die heimatliche Landschaft in zarten, lebendigen Farben und Konturen, und so verarbeitete er auch die vielfältigen Eindrücke seiner Reisen. Über die Kunst des Aquarells dachte er mit dem Ziel immer größerer Vervollkommnung besonders intensiv nach. Mit eindrucksvollen Vorträgen und Bildern hat er die Treffen unseres Rotary Clubs bereichert.