Dr. jur Ernst Nietzer

1900 - 1982

hatte sich vor dem Krieg als Rechtsanwalt in unserer Stadt niedergelassen. Nach dem Krieg, in dem er Offizier und zuletzt Regimentsadjutant gewesen war, kehrte er in das zerstörte Heilbronn zurück. Er nahm seine Berufstätigkeit wieder auf; er wurde zum Notar bestellt. Gleichzeitig widmete er sich sehr den öffentlichen Belangen, dem Wiederaufbau der Stadt und deren Verbindung mit den Bürgern und Nachbarn. Früh wurde er in den Gemeinderat gewählt und war jahrelang Vorsitzender seiner, der F.D.P.-Fraktion.

Schon 1949 war er in den „Club der Freunde" aufgenommen worden, dem Vorläufer unseres bald wiedergegründeten Clubs. Und schon 1953 wurde er dessen vierter Nachkriegspräsident. Nachdem v. Heydekampf und seine NSU in Verbindung mit einer verwandten Firma in Bourg-en-Bresse getreten war, wandte sich der dortige Präsident Richard an seinen Amts- und Fachkollegen Nietzer. Und in deren Jahr erwuchs die nunmehr über 40jährige rotarische Partnerschaft der beiden Clubs - heute eine liebe Selbstverständlichkeit, damals nach all dem, was vorausgegangen war, ein erregendes und denkwürdiges Ereignis.

Nietzers aufgeschlossene, aktiv zupackende, warmherzigkameradschaftliche Art, seine soziale und musische Ader, sein Einfallsreichtum haben unseren Club belebt und erwärmt, Brücken nach außen geschlagen und ihn selbst zum „Gründervater" für unsere drei Patenclubs werden lassen: Schwäbisch Hall, Ludwigsburg-Backnang und Heilbronn-Neckartal.

Etwas besonderes war sein Vortrag vom 28. Februar 1964: „Lebensbilder Heilbronner Rotarier", in dem er pietätvoll 27 verstorbener Freunde gedachte. Zum 50. Geburtstag unseres Clubs 1981 musste seine Sammlung durch die Bilder von weiteren 19 Freunden ergänzt werden, was zur Herausgabe eines eindrucksvollen Büchleins geführt hat. Er selbst hat an jener Jubiläumsfeier nicht mehr teilnehmen können wegen einer schweren Krankheit, die nach dem Tode seiner Frau 1976 in Erscheinung getreten war und seine Kräfte allmählich verzehrte, so dass wir auch ihn in die Reihe unserer Toten aufnehmen müssen.

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