Franz Determann

1908 - 1990

Als gebürtiger Heilbronner blieb Franz Determann seiner Heimatstadt stets eng verbunden. Nach dem Besuch des Gymnasiums absolvierte er eine Lehre in der väterlichen Buchhandlung. Anschließend konnte er noch einige Jahre lang weitere Erfahrungen für seinen Beruf in Düsseldorf sammeln, um dann Ende der zwanziger Jahre wieder zur Unterstützung der Eltern nach Heilbronn zurückzukehren. Gleich zu Beginn des 2. Weltkriegs wurde er einberufen. Im Krieg wurde er an vielen Orten Europas eingesetzt, meist aber bei den Kämpfen im Osten. Dort geriet er im Jahre 1945 in russische Gefangenschaft. Zwei Jahre lang arbeitete er unter harten Bedingungen im fernen Sibirien. Diese Leidenszeit hat ihn stark geprägt.

Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft im Jahre 1947 setzte er sich voll ein für den Wiederaufbau der väterlichen Buchhandlung im zerstörten Heilbronn, wo er nach dem Tode des Vaters die Verantwortung übernommen hatte. Neben dem allgemeinen Sortiment legte er besonderen Wert auf die Reiseabteilung, was wohl seinem Interesse für andere Länder entsprach. Da er immer gerne las, konnte er seine Kunden in der Buchhandlung eingehend beraten. Daneben war er in verschiedenen Gremien des Buchhandels tätig.

Mit ehemaligen jüdischen Schulkameraden, die vor dem Krieg aus Deutschland fliehen mussten, verband ihn eine lange Freundschaft, die er durch einen regen Briefwechsel und durch persönliche Begegnungen aufrecht hielt.

Nachdem er die Leitung seiner Buchhandlung in jüngere Hände abgegeben hatte, konnte er sich mehr seinem Hobby, dem Zeichnen, widmen. Mit viel Liebe und Detailgenauigkeit erfasste er Motive in seiner Heimatstadt und an Ferienorten. Fast 40 Jahre lang gehörte er unserem Rotary Club an. In seinen alljährlichen Vorträgen hat er die Freunde über die Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt informiert.

Franz Determann war ein liebenswerter, bescheidener Mensch, der vielseitig interessiert war und allgemein geschätzt wurde.

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