Otto Läpple
1888 - 1978
Als unser Club im Jahre 1950 wiedergegründet wurde, war Otto Läpple eines der Gründungsmitglieder. Bis wenige Jahre vor seinem Tode nach über 90 Lebensjahren war er als ein treues und rühriges Mitglied unseres Clubs regelmäßig bei unseren Treffen präsent. Bei vielen Diskussionen wusste er aus seiner reichen Erfahrung Wesentliches beizutragen. Ganz besonders hatte er sich der Pflege unserer internationalen Verbindungen angenommen, und er hatte freundschaftliche Kontakte, die weit über die normalen rotarischen Kontakte hinausgingen, mit rotarischen Freunden aus unseren beiden Kontaktclubs.
In Bönnigheim geboren, wuchs Otto Läpple in Heilbronn auf, machte am Karlsgymnasium sein Abitur und absolvierte dann eine Lehre als Bankkaufmann. Internationale Erfahrungen sammelte er bei der Deutschen Afrika-Bank in Lüderitzbucht und bei einer neuen Deutschen Bank in Monrovia (Liberia), die er einrichtete und leitete, bis Liberia 1917 Deutschland den Krieg erklärte. Interniert in Frankreich gelang ihm 1919 eine abenteuerliche Flucht aus den Pyrenäen nach Deutschland. Hier war er bei der Handelsbank tätig, bis er 1928 in die schwiegerväterliche Firma Eugen Kaiser eintrat. Vier Jahre zuvor hatte er seine geliebte Emma geheiratet.
Bei einem Lawinenunglück in der Nähe der Heilbronner Hütte verlor er 1942 seinen Sohn. 1944 wurde seine Firma und sein ganzer privater Besitz durch Luftangriffe vernichtet. Mit viel Tatkraft machte er sich nach dem Kriege an den Wiederaufbau. Der passionierte Wanderer und Bergsteiger, der fast 50 Jahre lang seinen Urlaub in den Bergen verbrachte, war von 1946 bis 1959 Vorsitzender der Sektion Heilbronn des Deutschen Alpenvereins. Er hatte großen Anteil am Gedeihen der Sektion, am Ausbau des Heilbronner Weges und der Heilbronner Hütte. Von 1948 bis 1950 war Otto Läpple Mitglied des Gemeinderates unserer Stadt, dazuhin war er ehrenamtlicher Beisitzer des Finanzgerichtes Stuttgart und Mitglied des Einzelhandelsausschusses der IHK. Wir nannten ihn gerne unseren Freund und werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.