Rudolf Haertel

1907 - 1990

Als Sohn eines Kunstmalers in Hamburg geboren, studierte er in Heidelberg, Halle und Berlin die Rechte und trat nach der mit Auszeichnung abgelegten Großen Juristischen Staatsprüfung in den württembergischen Justizdienst ein.

Seine richterliche Laufbahn wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen, an dem er als Infanterieoffizier teilnahm.

Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft fand er als Zivilrichter an den Landgerichten Ravensburg und Tübingen Verwendung. Auf Grund seiner herausragenden juristischen und richterlichen Befähigung wurde er im Jahr 1955 zum jüngsten Landgerichtsdirektor am Landgericht Heilbronn ernannt. Im Jahre 1964 folgte dann die Berufung zum Präsidenten des Landgerichts in Rottweil. Kurz darauf trat er in den dortigen Rotary Club ein.

Eine glänzende juristische Begabung, hohe Bildung und eine bescheidene, vornehme Art zeichneten ihn aus. Zum Gesetzesgehorsam erzogen und ausgebildet, blieb er nicht auf dem Boden des Positivismus stehen. Für ihn waren das Individuum und die Kultur ebenfalls höchste, die Rechtsordnung bestimmende Werte.

Nach seiner Zurruhesetzung im Jahre 1972 zog es ihn in die Nähe Heilbronns, wo seine älteste Tochter, die ihre Ausbildung bei unserem Freund Dorn begonnen hatte, in Flein eine eigene Apotheke führt.

In unserem Club fand er durch seine wache Intelligenz, seine bescheidene Art und seine Geselligkeit bald Freunde und Anerkennung. Rudolf Haertel wusste, dass seit Anbeginn aller Rechtskultur die Gerechtigkeit das höchste, aber stets gefährdete Gut ist.

„Siehe, die Gerechtigkeit wird dich wegtragen, wenn sie von ihrem Platz vertrieben wird."

(Chun Anup, ägyptisches Mittleres Reich)

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