Dr. Helmut Schmolz
1928 - 2006
Stadtarchivdirektor Dr. Helmut Schmolz wurde 1928 in Geislingen an der Steige geboren. Nach dem Abitur 1948 und dem Studium in Tübingen wandte er sich dem Archivwesen zu. Seine berufliche Laufbahn begann 1954 als Leiter des Stadtarchivs Geislingen. 1957 gehörte er zu den Mitbegründern des Rotary Clubs Geislingen / Steige. Im Jahre 1963 trat er das Amt des Heilbronner Stadtarchivars an, und er wechselte in den Rotary Club Heilbronn über.
Dr. Helmut Schmolz hat seine Arbeit in Heilbronn in bescheidenen Verhältnissen im heutigen Naturhistorischen Museum begonnen. Aber er führte sein Archiv rasch und konsequent zu einer bemerkenswerten Blüte. Nach einer Zwischenstation in der Klarastraße erfolgte 1976 - nach einer intensiven Planungs- und Bauphase - der Umzug in den Deutschhof. Hier wird das Stadtarchiv wohl noch lange eine mustergültige Heimat haben.
Das Heilbronner Stadtarchiv verdankt unserem Freund Helmut Schmolz aber nicht nur seine bauliche Gestalt. Er hat darüber hinaus Entwicklungen in Gang gesetzt, die auch heute noch wirksam sind. Genannt sei z. B. die Einführung der Zeitgeschichtlichen Sammlung sowie der Fotostelle und der kräftigen Ausbau aller Sammlungen, bis hin zur wissenschaftlichen Bibliothek des Stadtarchivs. Außerdem steht sein Name für zahlreiche Publikationen und Vorträge zu verschiedensten Themen der Heilbronner Stadtgeschichte. Auch im Ausstellungsbereich ist er neue Wege gegangen. Er war wohl der erste Archivar, der Ausstellungen so konzipiert hat, dass sie auf ein breites öffentliches Interesse stießen. Und er hatte - trotz der anfänglichen Skepsis seiner Berufskollegen - großen Erfolg damit.
Sein Engagement als Stadthistoriker hat Dr. Schmolz auch im Historischen Verein Heilbronn tätig werden lassen, dessen 1. Vorsitzender er von 1971 bis zu seinem Tode im Jahr 2006 war. Sein Name ist dabei - neben den Jahrbüchern des Historischen Vereins - insbesondere mit zahlreichen Studienfahrten verbunden, die er bis zuletzt organisiert und durchgeführt hat.
Freund Schmolz verfügte über ein hervorragendes Gedächtnis, über eine beeindruckende Eloquenz und über einen fast unerschöpflichen Wissensschatz. Diese Eigenschaften und Fähigkeiten stellte er immer wieder auch in den Dienst des Rotary Clubs, wo er insbesondere den Vortrags-Sektor bereicherte. Dafür sind wir ihm dankbar.