Richard Löhlein

1910 - 1996

ist in Hamburg geboren, hat dort die Schule besucht und eine kaufmännische Lehre absolviert. Da nach Beendigung der Lehrzeit im Jahr 1930 die Wirtschaftslage in Deutschland schlecht und die Arbeitslosigkeit sehr groß war, nahm er seine erste Stelle als Kaufmann bei einer Firma in Brunn in der Tschechoslowakei an. Nach drei Jahren kehrte er wieder nach Hamburg zurück. Doch das Fernweh führte ihn schon 1934 als junger Mann nach Venezuela, wo er 20 Jahre in einer Firma, anschließend als Geschäftsführer in einer anderen Firma arbeitete.

Kurz vor Ausbruch des Kriegs heiratete er während eines Deutschlandurlaubs. Er fuhr allein im September 1939 wieder nach Venezuela zurück im Glauben, dass seine junge Frau bald nachreisen könne. Aber der Krieg erzwang eine lange Trennung. Erst 1947 erfolgte in Caracas/Venezuela das Wiedersehen mit seiner Frau und die erste Begegnung mit seiner im Krieg geborenen Tochter. Er nahm die Staatsbürgerschaft von Venezuela an.

Im Jahr 1964 übernahm er die Geschäftsführung einer Spritfabrik in Riehen bei Eppingen, für seine Familie baute er ein Einfamilienhaus in Heilbronn. Zwei Jahre später erfolgte die Wiedereinbürgerung in der Bundesrepublik Deutschland. Er fand bald Anschluss an die Heilbronner Gesellschaft und war durch sein umgängliches Wesen ein beliebter Gast.

Seine Kinder und Enkel waren alle in die Ferne nach Übersee gezogen. Deshalb beschloss er im Ruhestand mit seiner Frau zur Tochter nach Perm in Australien auszuwandern. Dort verbrachte er die letzten 14 Jahre seines Lebens, immer wieder unterbrochen durch Reisen in die ferne Heimat Deutschland, wo er von den Freunden gerne begrüßt wurde.

Während seines Aufenthalts in Venezuela war er in den Rotary Club Valencia aufgenommen worden. In Deutschland fand er wieder Anschluss an Rotary und trat im Jahr 1968 unserem Rotary Club Heilbronn bei. Er war ein liebenswerter, pflichtbewusster Rotarier und treuer Freund, der Aufgaben bereitwillig übernahm. Deshalb wurde er schon im Jahr 1975 zum Präsidenten berufen, ein Amt, das er neben seinen beruflichen Verpflichtungen durch vollen Einsatz ausfüllte.

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